Computerei
Jabberwocky
08. März 2000
1-Gigahertz-PC erst im April 2000.
Während in Amerika bereits die ersten Rechner mit dem neuen 1-Gigahertz-Chip des US-Prozessorherstellers Advanced Micro Devices (AMD) zu kaufen sind, müssen sich deutsche Kunden noch gedulden. Die Computerhersteller Compaq und Gateway teilten mit, daß Kunden in Deutschland die schnellen Rechner frühestens im April kaufen könnten.
09. März 2000
Auch Intel stellt Super-Prozessor vor.
Zwei Tage nach Advanced Micro Devices (AMD) hat Intel einen Gigahertz-Prozessor vorgestellt. Der neue Pentium III kann eine Milliarde Impulse pro Sekunde verarbeiten. Das teilte Intel am Mittwoch in Santa Clara (USA) mit. Der Chip für Video-Bearbeitung, 3-D-Grafik oder Spracherkennung kostet bei Abnahme von 1000 Stück 990 Dollar.
11. März 2000
Microsoft baut Spielkonsole "X-Box".
Der weltgrößte Softwarehersteller Microsoft hat den Bau einer eigenen Spielkonsole bekanntgegeben und damit monatelange Spekulationen beendet. Microsoft-Gründer Bill Gates bestätigte dem US-Fernsehsender CNN, daß die "X-Box" im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll.
Stirbt Windows?
So mancher Windows-Benutzer hat sich angesichts des labilen Zustands dieses Betriebssystems schon gefragt, ob es nicht irgendwann ganz stirbt. So falsch liegt er damit gar nicht, denn:
Der Kampf der Betriebssysteme: Windows stirbt.
Wahrlich schlechte Zeiten für Bill Gates; Microsoft ist zwar unangefochtener Betriebssystem-Marktführer, doch in Zukunft werden nicht mehr Apple und Linux die Hauptkonkurrenten sein. Neue Märkte tun sich auf: der Internet-Fernseher und das Autoradio mit integriertem MP3-Player. In manchen Fällen ersetzen sogar bald Haushaltsgeräte den grauen PC im Büro.
In diesem "neuen Markt" hat Microsoft jedoch kaum bessere Chancen als die Konkurrenz. Denn Betriebssysteme haben Microsoft groß und stark gemacht. Aber wer weiß schon, mit welchem Betriebssystem der Videorecorder läuft? Kaum jemand, denn schließlich steht bei solchen Geräten der Bedienkomfort im Vordergrund - die Technik bleibt für den normalen Nutzer unsichtbar.
Der Markenname der Software ist dabei völlig unwichtig. Handheld-PCs mit Windows CE verkaufen sich schlechter als die Konkurrenzprodukte von Palm. Kooperationen mit dem Handy-Hersteller Nokia und Sony werden Palm helfen, seine Vorherrschaft auszubauen.
Keine Chance für Microsoft auch beim sagenumwobenen Transmeta-Prozessor "Crusoe", an dem auch der Linux-Guru Linus Torvalds beteiligt ist. Spezielle Crusoe-Software übernimmt Aufgaben, die bisher die CPU leisten mußte. Der Prozessor kann so besonders stromsparend arbeiten - ideal für Mobilgeräte.
Die Erfahrung, zum Beispiel bei Internet-Browsern, zeigt: Das Microsoft- Imperium wird zu gegebener Zeit erwachen und dann zurückschlagen. Oder man konzentriert sich in Redmond fortan nur noch auf Bürorechner. Dort wird Windows ganz bestimmt noch einige Zeit weiterleben.
29. März 2000
Der schnellste Computer der Erde steht in München.
Der schnellste zivile Hochleistungsrechner arbeitet jetzt in München. Der SR 800 F1 soll im Endstadium über 1.512 Prozessoren mit 168 Knoten verfügen. Jeder Prozessor ist mit acht Gigabyte Hauptspeicher ausgerüstet. Am Tag der Inbetriebnahme verfügte der Computer bereits über 112 Knoten, von denen jeder rund 3.000 Megaflops pro Sekunde ausführen kann. Die Spitzenleistung betrage 12.000 Megaflops pro Sekunde. Bei der Vorstellung des Rechners im Münchner Leibniz-Rechenzentrum wiesen Wissenschaftler darauf hin, daß nur die USA im militärischen Bereich über drei schnellere Computer verfügen würden, die zur Kontrolle der Atomwaffen eingesetzt seien. Den neuen Computer, der rund 90 Millionen Mark kostet, können Wissenschaftler aus ganz Deutschland benutzen.
Beim ersten Testlauf mit einen Quantenchemie-Programm sei der Superrechner mit 490 Gigaflops [!] pro Sekunde gelaufen. Für eine vergleichbare Rechenleistung hätten etwa 8.100 Personal Computer eingesetzt werden müssen, zur Vernetzung wären weitere rund 500 PC nötig gewesen.
April 2000
Erwin Staudt, Vorsitzender von IBM Deutschland, über Supercomputer und Medizin:
IBM engagiert sich auch im Bereich Medizin. Die jüngste Computer-Wunderwaffe heißt "Blue Gene" und ist ein tolles Ding. Er soll eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde ausführen. Das ist eine Million Mal schneller als ein heutiger Arbeitsplatzrechner und 500 Mal schneller als der derzeit schnellste Computer.
Mit diesem Supercomputer wollen wir helfen, den Geheimnissen des menschlichen Körpers auf die Spur zu kommen. "Blue Gene" könnte klären, wie Proteine arbeiten und wie Krankheiten von Hepatitis bis AIDS bekämpft werden können. Die Analyse von Proteinen ist so etwas wie der Heilige Gral der Biologie. Viele Krankheiten lassen sich auf Protein-Probleme zurückführen. Jede Proteinkette kann aber viele tausende von Verbindungen und Varianten haben.
Wird also der Computer unser Leben verbessern? Vielleicht wird er sogar helfen, das Leben zu verstehen. In jedem Fall wird er es weiter verändern. Man denke nur an die Medizindiagnostik oder die gesundheitliche Beratung im Internet.
Windows 2000 nur eine verkappte Beta?
Wird Windows 2000 zum Flop? 63.000 dokumentierte Fehler, ein schon vorhandenes Update und die Ankündigung der ersten Beta für Windows 2001 für Juni 2000 machen skeptisch!
Windows 2000 werde die mit Sicherheit schwerste Geburt in der Geschichte von Microsoft. Begonnen habe es damit, daß der Erscheinungstermin immer wieder verschoben werden mußte - so weit, daß niemand mehr an NT 5.0 glaubte und der Name auf "Windows 2000" geändert werden mußte. Kurz bevor es dann endlich soweit war, schwappten die Gerüchte-Wellen wegen der Scientology-Verbindung des eingekauften Defragmentierers "Diskeeper" über das noch ungeborene Windows 2000.
Endlich ist Windows 2000 auf dem Markt, da fällt eine Horror-Meldung dem amerikanischen "Sm@rtReseller" in die Hände, geschrieben von einem der führenden Entwickler von Microsoft, Marc Lucovsky. In einem Memo schreibt er: "Unsere Kunden wollen nicht, daß wir ihnen ein Produkt mit über 63.000 potentiellen Fehlern verkaufen." Weiter fragt er: "Wer von euch will 500,- US- Dollar für eine Software ausgeben, die über 63.000 potentielle Fehler aufweist?".
Was aber hat es mit diesen "potentiellen Fehlern" auf sich? Microsoft führt natürlich eine interne Liste, in der alle Fehler und Unzulänglichkeiten, die ein Mitarbeiter bemerkt, für die Entwickler aufgelistet werden. Dazu gehören neben "Verschönerungsvorschlägen" auch wirklich fatale Fehler, die einen Absturz verursachen können. Insofern relativiert sich die Zahl 63.000 natürlich etwas. Trotzdem spricht man auch bei Microsoft von 28.000 wirklichen, ernsthaften Problemen, der Rest seien Programmier-Aufgaben, die bisher noch nicht komplett gelöst sind oder bislang vergessen wurden. Microsoft hatte versprochen, Windows NT 4.0 deutlich zu übertreffen, dies könnte mit Windows 2000 aber daneben gehen.
Windows 2000 sei nicht nur langsamer, es strotze auch vor Fehlern. Da nützten auch Aussagen nichts, die behaupten, andere Software sei genauso fehlerhaft, deren Hersteller aber nicht so ehrlich wie Microsoft und vertuschten dies - das klingt irgendwie nach den Argumenten unserer Politiker in den Spendenaffären.
Microsoft arbeite aber mit Hochdruck an den Bugfixes, ein erstes Update für Windows 2000 gibt es bereits. Warum aber hierin fast nur Fixes für Probleme mit Spielen zu finden sind, wenn es zehntausende anderer Fehler gebe, sei zumindest rätselhaft. Aber vielleicht sollte man Windows 2000 einfach überspringen, denn bereits im Juni 2000(!) soll es die erste Beta von Windows 2001 geben.
Milliardenklage gegen AOL eingereicht.
Der Ärger der Kunden über die neue Zugangs-Software in der Version 5.0 führt zu einer Klage gegen AOL.
Wenig Freude hat AOL derzeit mit seiner aktuelle Zugangs-Software 5.0. Einmal installiert, so lautet die Klage vieler Anwender, verhindere die Zugangs-Software den Internet-Zugang mit alternativen Providern. Zudem seien in zahlreichen Fällen die kompletten Netzwerkkonfigurationen von Windows zerstört worden. In den USA reichten nun einige betroffene AOL-Benutzer eine acht Milliarden-Dollar Sammelklage gegen den Branchenriesen unter den Online-Diensten ein.
Unterdessen warnte auch der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, Eco Electronic Commerce Forum e.V. (Köln), ganz ausdrücklich vor der Installation der neuen Zugangs-Software AOL 5.0.
Auf ECircle.de erhalten AOL-Kunden unter www.ecircle.de/circles/aol-hilfe.de. Hinweise zur Vermeidung von Problemen aufgrund der AOL-Software.
Beim Hersteller selbst versteht man die ganze Aufregung nicht. AOL-Pressesprecher Rich D'Amato wies die Anschuldigungen zurück, schließlich lasse man bei der Installation des Produkts jedem Benutzer ausdrücklich die Wahl, ob er AOL als Standard-Provider einrichten wolle oder nicht.
Deutsches Corel Linux OS auf der CeBIT vorgestellt.
Der Präsident und Vorstandsvorsitzende der Corel Corporation, Dr. Michael Cowpland, stellte anläßlich der diesjährigen CeBIT in Hannover auf einer Pressekonferenz die deutsche Version der Corel Linux Distribution vor. Während die sogenannte "Circulation Version" kostenlos aus dem Internet erhältlich sei, werde die deutsche Standard-Version für 99 Mark zu bekommen sein. Corel verfolgt seit einiger Zeit bereits einen deutlichen Linux-Kurs, der sich auf der CeBIT klar fortsetzt. So wurde außerdem die Beta von CorelWordPerfect Office 2000 präsentiert, des Weiteren befinden sich zur Zeit CorelDraw und die Bildbearbeitung PhotoPaint für Linux in der Entwicklung.
Auch Symantec produziert für Linux.
Symantec, bisher für Windows-Produkten bekannt, springt auf den Linux-Zug auf. Das amerikanische Software-Unternehmen Symantec will mit Norton-AntiVirus nun verstärkt andere Betriebssysteme als die der Windows-Familie erreichen. Wie Vorstandsvorsitzender John W. Thompson ankündigte, plane Symantec ein Anti-Virus-Produkt, das auf Suns' Betriebssystemen aufsetzt. Noch in diesem Jahr soll Norton-Anti-Virus für Linux erscheinen.
Novell scheut keinen Vergleich.
Microsoft-typisch vergleicht Novell seine NetWare-Server-Software mit Windows 2000.
Vor allem durch einen von Microsoft gesponserten Vergleich des Windows-NT-Servers gab es Wellen der Empörung. Novell, bestärkt durch gute Verkaufszahlen des NetWare-Servers, schießt nun mit ähnlichen Mitteln zurück und veröffentlicht auf einer eigenen Web-Seite eine Liste mit Problemen, die beim Einsatz eines Windows-2000-Servers und dem "Active Directory Service" (ADS) auftreten können. Zerpflückt werden hierbei nicht nur Design-Fehler des ADS, sondern mit Hilfe von Benchmarks und Sicherheitsprüfungen wird die eigene NDS ("NetWare Directory Services") ins rechte Licht gerückt. Microsoft-Gläubige sollten besser einen Bogen um http://www.novell.com/advantage/w2k.html machen. Der Vergleich ist fundiert und wird durch diverse externe Quellen untermauert. Vielleicht hat Microsoft sich mit dem damaligen MindCraft-Test doch zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Gerichtliche Verfügung gegen Microsofts Windows-Dongel.
Auf rechtlichem Wege wurde Microsoft kurz vor Aufnahme des Vertriebs davon abgehalten, Windows 2000 mit Hardware-Bindung auszuliefern.
Die Pläne des Software-Riesen Microsoft, die OEM-Versionen von Windows 2000 in Deutschland nur mit einer Bindung an spezielle Hardware zu verkaufen und den Käufer bei der Aufrüstung bestimmter Systemkomponenten damit dazu zu zwingen, sich auch eine neue Windows-Lizenz zu kaufen, wurden vom Münchener Landgericht durchkreuzt. Per Beschlußverfügung und unter Androhung von Geld- und Haftstrafen wurde es dem Konzern ohne Anhörung eines Microsoft-Vertreters untersagt, den Plan, der nach Meinung der Antragsteller eine unrechtmäßige Einschränkung der Software-Lizenz bedeute, in die Tat umzusetzen. Microsoft hätte diesen Beschluß widersprechen können.
[Soweit ich informiert bin, ist es Microsoft inzwischen gelungen, die Richter davon zu überzeugen, daß es - mit viel Aufwand und einem CD-Recorder - möglich ist, Windows auch bei Hardware-Austausch wieder lauffähig zu bekommen, weshalb die MS-Dongle-Taktik wieder erlaubt wurde.]
Wirtschaftsspionage mit Echelon.
Schon seit dem Aufkommen der ersten Gerüchte über Echelon heißt es, das System diene zur Wirtschaftsspionage. Jetzt machte ein Ex-CIA-Chef ein Teilgeständnis.
Erst vor wenigen Wochen wurde die Existenz des von der NSA geleiteten Projekts erstmals bestätigt, und die Datenschutzorganisation EPIC hat als Erste rechtliche Schritte gegen Verantwortliche eingeleitet. Der Vorwurf, das System würde zur Wirschaftsspionage in Europa eingesetzt werden, wurde bisher immer dementiert.
Der ehemalige Direktor des CIA, James Woolsey, hat nun jedoch auf einer Pressekonferenz in Washington eine Aussage gemacht, die den Verdacht zumindest teilweise stützt. Seinen Angaben zufolge ist Echelon auch an Wirtschaftsspionage beteiligt, aber nur, um Bestechungsfälle aufzudecken: "Einige unserer ältesten Freunde und Aliierten betreiben Bestechung als nationale Kultur, es ist für sie ein wichtiger Weg, um internationale Geschäfte zu betreiben" und "Die häufigsten Verstöße in Bezug auf Bestechungen, um an wichtige internationale Aufträge zu kommen, kommen aus Europa".
Laut Woolsey werden die ausgespähten Informationen in der Regel jedoch nicht dazu verwendet, die amerikanische Wirtschaft zu stützen, da Amerika in vielen Technologien dem Rest der Welt überlegen sei und es darum nicht nötig habe, europäische Innovationen zu stehlen. Die meisten beschafften Daten kommen angeblich aus öffentlichen Quellen, und nur etwa fünf Prozent beruhten auf wirklichen "Geheimnissen", die durch Abhörmaßnamen und Aufklärungssatelliten beschafft werden. Auch viele andere Staaten betreiben laut Woolsey Wirtschaftsspionage, und genaugenommen dürfe man die Aktionen der USA wegen der Art der Informationsverwertung nicht wirklich als Wirtschaftsspionage bezeichnen.
Der Autor des STOA-Berichts für das Europäische Parlament, Duncan Campbell, widersprach Woolsey in diesem Punkt. Seiner Meinung nach handeln die NSA oder andere amerikanische Geheimdienste zwar nicht im Auftrag von Unternehmen, Informationen, die der Regierung interessant erscheinen, würden aber trotzdem an Konzerne weitergegeben, die über entsprechende Beziehungen verfügen. "Es existiert ein offizieller Kanal zur Weitergabe von gesammelten Geheimdienstinformationen an Unternehmen, jedoch nur als Folge politischer Entscheidungen, die von Fall zu Fall neu gewertet werden."
Angeblich haben auch dänische Journalisten Beweise dafür, daß neben einzelnen als gefährlich eingestuften Personen wie Saddam Hussein auch diverse Hacker sowie größere Organisationen, darunter sogar das Rote Kreuz, überwacht werden.
02. April 2000
Neues vom PC-Heimwerker.
Unerwartet wurde Anfang April 2000 doch die erste Ausgabe des neuen PCH von Thomas Westrupp, alias Ltd. Cmdr. Data, ausgeliefert. Das DiskMag befindet sich auf einer selbstgebrannten CD-ROM, der Aufkleber dürfte wohl aus Kostengründen entfallen sein, genau wie die Absenderangabe auf der Versandtasche. Thomas Westrupp hat den Preis neu konzipiert: Für zehn Mark umfaßt das Probe-Abo nun sogar drei statt zwei Ausgaben.
Schon bei der Installation kann es Probleme geben: Die Datensätze müssen manuell auf die Festplatte kopiert werden. Wenn man - wie vorgesehen - die neue Ausgabe in das alte PCH-Verzeichnis kopiert, dann können gar keine Datensätze mehr geöffnet werden, auch nicht die alten. Außer den aktuellen Datensatz und den vermutlich überarbeiteten DOSTM (DOS-Textmanager) hat der Programmierer nichts geändert, man findet noch die uralten und überflüssigen Dateien aus den Zeiten des Eberle-Verlags auf der CD.
Der DOSTM freilich hat nun die neue Eigenschaft, auf manchen Rechnern - sofern mehr als ein Datensatz-Fenster geöffnet ist - beim Aufrufen des 16. Datensatzes ins Lesefenster mit einen Runtime Error 216 (DPMI-Fehler 216) abzustürzen. Es macht also einige Mühe, die Texte überhaupt lesen zu können.
Andererseits sind es nur etwa 65 Texte von insgesamt vier Autoren, Ltd. Cmdr. Data selbst mit eingerechnet.
Die nächste Ausgabe 02/2000 sollte in etwa Ende Mai erscheinen, der Einsendeschluß dafür war am 04. Mai 2000. http://www.pc-heimwerker.de
Heute ist der 09. September 2000, und ich habe nichts mehr vom PC-Heimwerker gehört. Der jetzige Herausgeber reagierte auch nicht auf eine E-Mail, die ich ihm vor Monaten schrieb.
28. April 2000
Neues vom COMPUTER-Flohmarkt.
Dr. Ing. Klaus Heide aus Berlin versendet Rechnungen an ehemalige COMPUTER-Flohmarkt-Abonnenten. Der Rechnungsbetrag beläuft sich auf 84,00 DM und wird für 12 Ausgaben der Zeitschrift COMPUTER-Flohmarkt (erste Ausgabe 2000-05) erhoben. Der Ladenpreis soll ebenfalls 7 Mark pro Einzelausgabe betragen.
Unter der Rechnung ein mit der Thomas-Eberle-Unterschrift versehenes Schreiben, in dem steht, daß mit dem neuen Jahrtausend auch für den COMPUTER-Flohmarkt ein neues Zeitalter beginne. Thomas Eberle habe die Verantwortung für diese Zeitschrift an einen anderen Verlag übergeben, um mehr Spielraum für andere Aufgaben zu haben und trotzdem zu sichern, daß seine Abonnenten zuverlässig mit dem bewährten Produkt beliefert würden. Der COMPUTER-Flohmarkt erscheine künftig im Verlag Dr. Heide & Partner GmbH, der das Blatt in bewährter Weise, aber sicher auch mit neuen, eigenen Ideen weiterführen werde.
Am 21. Oktober 1999 teilte Thomas Eberle den CF-Abonnenten mit, daß er den COMPUTER-Flohmarkt wegen permanenten Auflagenverlustes einstelle und das Abonnement damit erloschen sei. Außerdem legte er den zuviel gezahlten Abo-Betrag in Briefmarken zur Rückzahlung bei. Und jetzt schreibt er, daß er "mehr Spielraum für andere Aufgaben" haben will!?
Das Ganze ist eine recht merkwürdige Sache; wie gewöhnlich findet man auch auf der COMPUTER-Flohmarkt-Homepage des Thomas-Eberle-Verlags kein Wort dazu. Außerdem wäre ein wiederauferstandener CF ein direkter Konkurrent zu den "Computer-Schnäppchen" aus dem Eberle-Verlag.
Ich neige hier eher zur Vorsicht (das Abo kostet immerhin 84,00 DM im voraus) und werde versuchen, die neue Ausgabe des COMPUTER-Flohmarkts zunächst im Zeitschriftenhandel zu erwerben, so sie denn dort einmal aufliegen sollte.
21. Juli 2000
Mr. Jekyll und Dr. Heide.
Heute erhielt ich völlig überraschend Computer Flohmarkt 6/2000 per Deutsche Post zugestellt. Immerhin habe ich die Zeitschrift nicht abonniert und auch die am 28. April eingetroffene Rechnung nicht bezahlt.
Schon dieses erste Anschreiben dieser Firma war ziemlich dubios: welcher ernsthafte Geschäftsmann versendet schon Rechnungen mit Zahlungsfrist, ohne die (potentielle) Kundschaft erst zu fragen, ob sie seine Ware überhaupt kaufen will?
Diesmal erdreistete man sich sogar, eine Zahlungserinnerung beizulegen! Es geht immerhin um 84,00 DM, zahlbar bis spätestens zum 5. August 2000. Meiner Meinung nach ist das keine seriöse Angelegenheit, sondern riecht nach Nepperei. Wie auch immer, es war eine unverlangte Sendung, und ich habe keinen Abo-Vertrag mit Dr. Heide und seinen Spießgesellen abgeschlossen.
Bis auf den Titel hat diese Zeitschrift kaum Gemeinsamkeiten mit dem CF: Ca. 60 einfarbige Seiten, die mit Beiträgen gefüllt sind, die aussehen, als wären sie aus anderen Zeitschriften fotokopiert und dann in diesem "CF" nochmal veröffentlicht worden. Dem entspricht auch die Qualität der Illustrationen.
Im Inhalt stößt man auf Sachen wie:
- Die Entwicklungsgeschichte der Rechenmaschine
- Zu Besuch im TECHNISCHEN MUSEUM DRESDEN
- Erinnerungen an die Computer der 80er Jahre
- Künstliche Intellegenz [sic!] aus Brandenburg
- Der "Computer von Antikythera", eine Sensation der Archäologie
Außerdem eine (abkopierte) Buchrezension, Kreuzworträtsel, fade Cartoons und nicht zuletzt die "Aufgaben der 3. Runde der 39. Mathematikolympiade".
Das ganze Heft ist ein schlechter Witz und hat inhaltlich nichts mit dem Original-CF zu tun. Natürlich sucht man hier umsonst nach einem Beitrag eines "CFlers".
Und man findet kein Impressum. Dafür ist das Titelblatt in Vierfarbdruck, wie es viele immer gewünscht haben...
Da weder ISSN und Barcode noch Preisaufdruck vorhanden sind, gehe ich davon aus, daß diese Hefte nur an die Ex-Abonnenten versendet wurden, also nicht im Zeitschriftenhandel erhältlich sind.
Nicht recht verstehen kann ich es aber, wie sich Thomas Eberle mit diesen Leuten abgeben konnte und ihnen die Adressen der Ex-CF-Abonnenten verkaufte.
Das Microsoft-Auto.
General Motors fährt (mal wieder) mit Bill Gates Schlitten.
Microsoft-Chef Bill Gates verglich die Computerindustrie mit der Autoindustrie und formulierte das so: "Wenn General Motors mit der Technologie so mitgehalten hätte wie die Computerindustrie, würden wir heute alle 50-Mark-Autos fahren, die einen Liter Sprit pro 1000 Kilometer verbrauchen."
General Motors reagierte darauf wie folgt:
- Ein Microsoft-Auto würde ohne erkennbaren Grund zweimal am Tag einen Unfall haben.
- Jedes Mal, wenn die Mittellinie auf der Straße neu gemalt wird, müßte man sich ein komplettes neues Microsoft-Auto kaufen.
- Gelegentlich würde ein Microsoft-Auto ohne erkennbaren Grund auf der Autobahn einfach stehen bleiben. Man würde das akzeptieren, neu starten und weiterfahren.
- In Linkskurven streikt das Auto und lässt sich nicht mehr starten. Erst nach der Neuinstallation des Motors kann man weiterfahren.
- Man kann nur allein im Microsoft-Auto sitzen, es sei denn, man kauft "Microsoft Car98" oder "Microsoft CarNT" und zahlt für jeden Sitz extra.
- Microsoft-Autos müssen mit speziellen Rädern einer Microsoft-Tochter ausgestattet werden. Wählt man andere Räder, fährt das Auto nur halb so schnell und die Bremsen funktionieren nicht.
- Immer dann, wenn ein neues Microsoft-Auto vorgestellt wird, müssen alle Autofahrer das Autofahren neu lernen, weil kein Bedienungselement genau so funktioniert wie im alten Auto.
- Beim Tanken fängt das Microsoft-Auto ständig tödliche Viren ein, fliegt auseinander und muß neu zusammengebaut werden.
- Das Microsoft-Auto wäre so beliebt, daß 95 Prozent aller Autofahrer ein Microsoft-Auto fahren würden. Die restlichen 5 Prozent würden sich strikt weigern, in eines einzusteigen. Sie kaufen stattdessen ein teures MacMobil oder fahren lieber mit der kostenlosen Linuxine.
Transmeta erhält Geld von allen Seiten.
Die "Wunder"-Chipschmiede, an der auch Linus Torwalds mitarbeitet, werde überraschend stark von diversen Herstellern mit Millionen gesponsert - was steckt dahinter?
Transmeta ist der geheimnisumwobene Hersteller der Crusoe-Prozessoren, die auch als Mobile Internet CPU bezeichnet und von IBM gefertigt werden. Auf Grund des auf die Spitze getriebenen RISC-Konzeptes sind die Prozessoren extrem schnell, dabei aber sehr einfach herzustellen und entsprechend stromsparend.
Mehrere Hersteller, darunter etwa VIA/S3/Diamond, haben bereits Produkte angekündigt. Als Betriebssystem soll auf diesen Geräten eine stark abgespeckte Seitenentwicklung von Linux, "mobile Linux", benutzt werden. Nun habe sich ein Konglomerat, bestehend unter anderem aus AOL, Compaq, Gateway, Sony, FIC (VIA) und Samsung, zusammengetan und die stolze Summe von 88 Millionen US-Dollar aufgebracht, um Transmeta finanziell unter die Arme zu greifen. Daß Compaq an kleinen PDAs interessiert ist, sei klar, auch Sony könnte den Crusoe vermutlich für eine Art Gameboy verwenden. Viel interessanter seien aber Gateway und AOL, denn diese Firmen haben erst vor kurzem, weitgehend unbeachtet, auf der Spring Internet World in Los Angeles eine Allianz und Produkte vorgestellt: Ein WebPad, also eine Art PDA mit integriertem, funkbasiertem Internet-Anschluss über AOL, ein in einen LCD-Bildschirm integrierten Internet-Computer mit Funktastatur und Funkmaus, der Anschluß erfolgt wiederum über AOL, und ein normales Desktop-System, wiederum über AOL an das Internet angeschlossen. Vor allem AOL scheint hier also die treibende Kraft zu sein, um das neue Konzept von AOL Anywhere durchsetzen zu können. Dafür besitzen alle Geräte denn auch einen Telefonanschluß und wählen sich beim Booten direkt bei AOL ein. Diese Geräte sollen zum Teil bereits Weihnachten 2000 auf dem Markt erhältlich sein.
ZIP-Erfinder tot.
Am 14. April 2000 wurde Philip W. Katz mit nur 37 Jahren tot in einem Motel- Zimmer aufgefunden. Er war der Erfinder einer der verbreitesten Kompressionsverfahren: PKZIP.
Vor allem in der Windows-Welt herrscht eine Dateiendung bei gepackten Archiven vor: ZIP. Hinter dieser Endung steht der Programmierer Phil Katz. In den Anfängen des PC war von Datenkompression eigentlich keine Rede, es gab zwar einen populären Packer namens ARC von SEA, aber der war vielen zu langsam und zu ineffektiv. Phil Katz schrieb eine wesentlich schnellere Variante, den Phil-Katz-ARC, kurz PKARC. Nach Streitigkeiten mit SEA und einigen Umwegen wurde daraus - 1986 am Küchentisch seiner Mutter - PKZIP, wohl der Klassiker schlechthin unter den Packern. Jahrelang war PKZIP nicht nur der schnellste, sondern auch der effektivste Packer mit den kleinsten Archiven. Die Version 2.04g stellte den Höhepunkt von PKZIP dar, eine erweiterte Version 2.50 kam erst vor kurzem - viel zu spät - auf den Markt. Erst durch Programme wie PKZIP war es möglich, die Infrastruktur der "Vorgänger" des Internets, die Mailboxen, aufzubauen und zu nutzen.
Phil Katz reiht sich in eine Reihe von verstorbenen Glanzlichtern der EDV ein. Egal, ob bekannte Pioniere wie Konrad Zuse, der Erfinder des ersten Computers (Z1), oder unbekanntere wie Jon Postel, der Erfinder des Nameservers DNS und großer Akteur im Internet oder W. Richard Stevens, Autor unzähliger und vor Infos und Anekdoten strotzender Grundlagenbücher zum Thema Netzwerke und Unix, so langsam treten die ersten Computergenies ab. Erstaunlich dabei ist vielleicht, daß viele relativ jung sterben, wie beispielsweise Phil Katz mit 37. Gerade die genialen Programmierer unter ihnen haben überdurchschnittlich oft Probleme mit dem sozialen Umfeld oder mit Drogen. Bei Phil Katz war es nicht anders: Er wurde mit fünf leeren Flaschen harten Alkohols und einer letzten Flasche in der Hand tot im Motel aufgefunden. Trotzdem: Die drei Buchstaben ZIP zeugen von seiner Genialität und machen ihn wohl unsterblich.
Die Welt dreht sich erbarmungslos weiter. Der Erfinder des "Ur-Zippers" PKZIP Phil Katz starb, und praktisch zur gleichen Zeit wurde die neue Version des wohl beliebtesten Windows-Packers vorgestellt.
Auch Sony benutzt Epoc.
Sony ist neuer Lizenznehmer für Symbians Epoc-Betriebssystem und will dieses in Mobiltelefonen und Handheld-Devices nutzen.
Der Elektronik-Multikonzern Sony hat eine Lizenz für das Betriebssystem Epoc erworben und plant, dieses in seinen Mobiltelefonen und Handheld-Devices einzusetzen. Damit entscheidet sich auch Sony gegen das Betriebssystem Windows CE von Microsoft.
Sony ist nicht der erste Hersteller von Handys, der Epoc einsetzen will. Auch Ericsson und Nokia bauen auf Epoc. Das allerdings ist auch nicht verwunderlich, denn Epoc-Hersteller Symbian ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die beiden Mobiltelefongiganten neben Psion und Motorola beteiligt sind.
Neues von Echelon.
Fast täglich kommen neue Aktivitäten von Echelon ans Licht; auch im vergangenen Monat hat sich einiges im Zusammenhang mit dem weltweiten Spionagesystem ereignet.
Erst konnte sich das Europäische Parlament nicht darüber einigen, ob ein Untersuchungsausschuß zur Nachforschung in Sachen Echelon gebildet werden soll. Anschließend berichtete MSNBC erneut darüber, daß das Projekt zur Wirtschaftsspionage eingesetzt werde. Nur wenig später kam das erste offizielle Statement von der nicht beteiligten deutschen Bundesregierung über Echelon.
Warum die großen Fraktionen des Europäischen Parlaments einem Untersuchungsausschuß skeptisch gegenüberstehen, kann man nicht sagen. Der von den Grünen stammende Vorschlag stieß vor allem auf Ablehnung, weil man nicht erwartet, daß die an Echelon beteiligten Nationen vor einem Untersuchungsausschuß irgend etwas Wichtiges aussagen würden; Echelon ist kein Projekt der EU, und Amerika, Australien, Kanada und Neuseeland, also alle Trägerländer von Echelon mit Ausnahme von England, sind zudem keine Mitglieder der Union. Wann eine endgültige Entscheidung zu der Einberufung eines Untersuchungsausschusses gefällt wird, ist zur Zeit noch unbekannt.
Die Tatsache, daß Echelon zur Wirtschaftsspionage eingesetzt wird, gilt spätestens seit der Aussage der Ex-Direktors des CIA, James Woolsey, als bewiesen; er hatte erklärt, daß die gewonnenen Informationen ausgewertet, aber in der Regel nicht an amerikanische Firmen weitergegeben werden. Sie würden höchstens genutzt, um Bestechungsfälle aufzudecken oder die durch Bestechung im internationalen Wettbewerb entstandenen Nachteile für amerikanische Firmen auszugleichen.
Durch von den USA angedrohte Sanktionen gegen Länder, die angeblich Bestechungsgelder erhalten haben sollen, konnten so laut MSNBC auch diverse Geschäfte für amerikanische Firmen gewonnen werden; zum Beispiel wurde der Flugzeughersteller Boeing beim Verkauf von Maschinen des Typs 747 an Saudi- Arabien kräftig unterstützt.
Neues von PC INTERN.
Das Computermagazin PC INTERN, das bislang monatlich bei Data Becker, Düsseldorf, erschien und sich Microsoft-ablehnend auch Betriebssystemen wie Linux oder BeOS widmete, soll nach der überraschenden Doppelausgabe 6+7/2000 künftig nur noch vierteljährlich erscheinen.
PC INTERN hat unverdienter Weise den Ruf einer "Spezialzeitschrift" und konnte nur sehr wenig Anzeigenkunden gewinnen. Mit der neuen Rubrik "INTERNET INTERN" versuchte die Redaktion zuletzt diesen hochaktuellen Bereich stärker zu betonen.
16. Juni 2000
Bill Gates bleibt der Reichste.
Bill Gates bleibt nach der Liste des US-Magazins "Forbes" mit rund 120 Milliarden Mark der reichste Mann der Welt.
17. Juni 2000
Spionage bei Microsoft?
Der Softwaregigant Microsoft ist angeblich im Zusammenhang mit dem Kartellverfahren in zwei Fällen Opfer möglicher Wirtschaftsspionage geworden. So berichteten gestern US-Medien. Anfang der Woche sei in ein Büro des Softwaregiganten in der Hauptstadt Washington eingebrochen worden. Eine Privatdetektivin habe angeblich den Arbeitern einer Putzkolonne 700 Dollar für den Papiermüll einer mit Microsoft verbündeten Lobbygruppe angeboten.
28. Juni 2000
Super-Rechner legt los.
Am 28. Juni 2000 ist der angeblich leistungsstärkste Computer Europas im Münchner Leibniz-Rechenzentrum offiziell gestartet worden. Der "Superrechner" schafft mehr als eine Billion Rechenoperationen pro Sekunde.
Kein Wunder, daß der "Teraflops-Rechner" auch in seiner Größe, der benötigten Energie und der abgestrahlten Wärme die Dimensionen herkömmlicher Computer sprengt: Bei 1,80 Metern Höhe und 9 Metern mal 8 Metern Breite wiegt er gut 23 Tonnen und verbraucht 610.000 Watt - das ist der Energiebedarf von etwa 2.000 Personal Computern.
01. Juli 2000
Ende Juli Prozessor mit 1,13 Gigahertz.
Der weltweit führende Chiphersteller Intel will am 31. Juli einen neuen Pentium-III-Prozessor mit einer Taktrate von 1,13 Gigahertz auf den Markt bringen. Wie das Internet-Computer-Magazin "TechChannel" am Freitag berichtete, bestätigte das Unternehmen aus Palm Springs (Kalifornien/USA) Gerüchte, wonach der neue Chip in einer limitierten Auflage von zunächst 1.000 Stück an PC-Hersteller ausgeliefert werden soll. (http://www.tecchannel.de)
03. Juli 2000
Oracle-Präsident zurückgetreten.
Der Präsident der Oracle Corp., Raymond Lane (53), ist zurückgetreten. Oracle ist das zweitgrößte Softwareunternehmen der Welt. Der Rücktritt erfolgte nur wenige Tage, nachdem Oracle eine Spitzelkampagne gegen seinen Hauptkonkurrenten Microsoft zugegeben hatte. Dabei wollte Oracle nachweisen, daß Microsoft heimlich Gruppen finanzierte, die sich für den Software-Branchenführer in der Kartellklage gegen Microsoft stark gemacht hatten.
Gigahertz.
Die europaweit ersten PC mit Gigahertz-Prozessor verkauft nach eigener Aussage Fujitsu Siemens. Die neuesten Geräte der Silverline-Serie sollen mit einem Pentium-III-Chip ausgerüstet werden, der auf eine Taktfrequenz von einem Gigahertz (GHz) kommt. Die Geräte enthalten u.a. 128 Megabyte des Arbeitsspeichers RDRAM, eine Festplatte mit 40 Gigabyte Speicher und ein DVD-ROM-Laufwerk (Preis zwischen 4.900 und 5.800 DM).
08. Juli 2000
Microsoft unterliegt beim OEM-Software-Vertrieb.
Microsoft darf deutsche Computerhändler nicht länger zwingen, verbilligte OEM-Software nur zusammen mit einem Computer zu verkaufen.
Microsoft hat im Streit um den gekoppelten Vertrieb von Software und PC vor dem Bundesgerichtshof (BGH) eine Niederlage erlitten. Computerhändler, die nicht vertraglich an Microsoft gebunden sind, können die Microsoft-Programme entweder isoliert oder in Verbindung mit eigenen PC verkaufen. Das gilt auch dann, wenn sie dazu nicht von Microsoft autorisiert sind, wie aus dem Urteil hervorgeht.
Die Microsoft GmbH in München teilte mit, das Urteil werde "weit reichende Konsequenzen für die Software-Industrie in Deutschland" haben. Das existierende Vertriebsmodell müsse nun "überdacht und entsprechend angepaßt werden". Man werde versuchen, die billigere, an den Verkauf eines PC gekoppelte Programmversion auch weiterhin "in einer sinnvollen Form anzubieten", erklärte Kurt Sibold, Geschäftsführer der deutschen Tochter des US-Softwaregiganten Microsoft Corporation.
Mit dem Urteil wird Microsoft die bisherige Vertriebsweise der Produkte erschwert: Das Unternehmen gibt preisgünstig OEM-Versionen (Original Equipment Manufacturer) seiner Software an große PC-Hersteller mit der Auflage ab, daß diese nur in Verbindung mit einem neuen Computer verkauft werden dürfen. Teurer dagegen ist der isolierte Verkauf der Programme über den Großhandel. Nach den Worten von Peter Schmitz, Rechtsexperte in der Redaktion der Computerzeitschrift c't, hat das Urteil auch Folgen für den Endverbraucher. Wer sein Computerprogramm weiterverkaufen will, kann von Microsoft daran nicht mehr mit dem Argument gehindert werden, nur der gekoppelte Verkauf von PC und Software sei erlaubt. (Aktenzeichen: IZR 244/97 vom 6. Juli 2000)
02. September 2000
Microsoft senkt ab sofort Preise.
Die Preise für viele Programme des Software-Herstellers Microsoft sinken in Deutschland ab sofort um bis zu 30 Prozent. Grund sei eine Vereinfachung des Verfahrens zur Software-Lizenzierung, berichtete der Online-Dienst "tecchannel" nach Recherchen bei Händlern.
-Jabberwocky-